Der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt München-Stadt e.V. beteiligt sich auch dieses Jahr wieder in Kooperation mit dem DGB München an den „Internationalen Wochen gegen Rassismus“.
Es ist uns ein Anliegen, ein klares Zeichen für Solidarität und Vielfalt zu setzen und uns gegen Rassismus und Ausgrenzung zu positionieren. Im Zuge der aktuellen Fachkräftediskussion diskutiert das ganze Land, was Willkommenskultur bedeuten kann. Willkommenskultur bedeutet ein Land ohne Rassismus – es kommen Menschen und nicht Arbeitskräfte.
Simone Burger, Münchner DGB-Vorsitzende, setzte gleich zu Beginn der Veranstaltung ein Zeichen: „Wir dürfen nicht, sondern wir müssen wieder hier sein, wir müssen gemeinsam laut sein, weil es noch viel zu tun gibt.“
Es geht um weit mehr als persönliche Vorurteile und Negativwahrnehmungen. Rassismus ist, wenn Vorurteile gegenüber Gruppen von Menschen verallgemeinert werden und mit einer Wucht in einer Welle unterwegs sind, die nur schwer einzubremsen sind.
Allein im Jahr 2022 gab es 22.000 Angriffe von rechts, das bedeutet, alle 24 Minuten wurde eine Straftat begangen. Jedoch können das Klima und der Geist der Gesellschaft einen Unterschied schaffen: Respekt vor kultureller und geschlechtlicher Eigenbestimmung, Toleranz und Offenheit für Diversität, Willkommenskultur oder Abschreckungshürden. Wir appellieren dafür, dass auch auf Sprache geachtet werden muss. Sprache kann verletzen, herabsetzen oder ausgrenzen, sie kann jedoch auch respektieren, Verbindung schaffen und Gleichberechtigung fördern.
Mehr als 100 Personen haben sich am Pariser Platz versammelt, um Rassismus und menschenfeindlichen Ideologien die Luft abzuschneiden. Hierfür wurden Vorurteile auf Luftballons geschrieben und nach einer Erläuterung zum Platzen gebracht. Die Vorurteile reichten vom allbekannten „Wo kommst du her?“ bis zur Problematik, dass Menschen mit einem „fremd klingendem Namen“ keine Wohnungen finden können.
Simone Burger, Münchner DGB-Vorsitzende und Stadträtin: „Es geht aber nicht nur um Straftaten – sondern auch um Strukturen. Rassismus ist eine Gefahr für unsere Demokratie, denn er greift Menschen und ihre Menschenwürde an, die das Grundgesetz uns allen garantiert. Rassismus ist keine abstrakte Gefahr, sondern schmerzhafter Alltag für viel zu viele in unserem Land“
Hans Kopp, Geschäftsführer der AWO München-Stadt: Wir entziehen den Nährboden des Rassismus durch mehr soziale Gerechtigkeit, mehr Bildungsgerechtigkeit – die jetzt wichtiger denn je ist, und mehr Gleichheit in der Vermögensverteilung. Wir, als AWO brauchen einen starken Sozialstaat, wollen wir eine Zukunft der Ungleichheit verhindern. Wir geben ein Bekenntnis ab für Vielfalt, gegenseitigem Respekt und Gleichberechtigung, für einen Sozialstaat der Chancengerechtigkeit, für einen wehrhaften Staat, der gegen rassistische Positionen und Umtriebe vorgeht.“