Demokratie braucht eine aktive Gesellschaft in Vielfalt

AWO gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus

Berlin, den 27.01.2022. Anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus erklärt Jens M. Schubert, Vorstandsvorsitzender des AWO Bundesverbandes:

„Es ist beinahe 80 Jahre her, dass das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit wurde. Aus der wachsenden zeitlichen Entfernung zu den Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes folgt aber nicht, dass die Bedeutung unseres Erinnerns abnähme. Im Gegenteil: Je weniger Zeitzeugen es gibt, die das Geschehene als Teil ihrer Lebensgeschichte vergegenwärtigen können, je mehr junge Generationen diese Verbrechen an der Menschlichkeit als längst vergangene Geschichte erleben, desto wichtiger wird es, aktiv das Erinnern wachzuhalten – an jedem, aber besonders am heutigen Tag. Angesichts des schieren Ausmaßes des nationalsozialistischen Mordens können wir es nicht hinnehmen, dass es auch heute noch – und vielleicht verstärkt – anhaltende Versuche gibt, den Holocaust zu verharmlosen oder zu relativieren. Wir sind aufgefordert, uns dem aktiv in unserem Handeln und Sprechen zu verwehren. Nur so können wir dafür Sorge tragen, allen Menschen in unserer Mitte ein friedliches und angstfreies Leben zu ermöglichen. 

Nicht nur am heutigen Tag des Gedenkens beobachten wir deshalb mit großer Sorge rechtes und antisemitisches Gedankengut, das bewusst von Verschwörungstheoretikern und Rechtsextremisten platziert wird. Denjenigen, die sich den antisemitischen und antidemokratischen Bewegungen entgegenstellen, sind wir zu tiefem Dank verpflichtet. Denn Demokratie ist nicht passive Gemeinschaft. Sie ist ein aktives Bekenntnis zu Vielfalt und Freiheit, und es gilt, sie zu verteidigen. In diese Reihen wird sich die AWO auch weiterhin einreihen.“

Diesem Statement schließen wir als AWO München-Stadt uns vorbehaltlos an.