Doppeljubiläum im Wilhelm-Hoegner-Haus

100 Jahre AWO und 30 Jahre Wilhelm-Hoegner-Haus

v.l.n.r: Hans Kopp (AWO München-Stadt Geschäftsführer), Carolin Sigl (Leiterin WHH), Leonie Büchele (Pfarrerin), Günter Heyland (Neubiberger Bürgermeister), Axel Bräuer (3. Bürgermeister in Putzbrunn)

Pfarrerin Büchele überreicht Carolin Sigl ein "Stehaufmännchen"

Im 100. Geburtsjahr der Arbeiterwohlfahrt feierte die Neubiberger Pflegeeinrichtung Wilhelm-Hoegner-Haus ihr 30-jähriges Bestehen. Die frisch verheiratete Leiterin Carolin Sigl, vormals Kropp, hob dann auch die Wichtigkeit der AWO-Grundwerte für den Gemeinschaftsgeist ihres Teams hervor. "Ich bin stolz, dass wir im Geist dieser Werte, uns täglich für unsere Bewohner und für ein gutes Miteinander engagieren." Die für das Haus tätige Seelsorgerin Leonie Büchele überreichte Frau Sigl ein buntes Stehaufmännchen als symbolischen Wunsch, dass die Mitarbeiter immer wieder Kraft erfahren mögen für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit.

Hans Kopp, Geschäftsführer des Trägers AWO München-Stadt, begrüßte neben Bürgermeister Heyland, viele Gemeinderäte und auch SPD-Landesvorsitzende Natascha Kohnen, die unlängst im Hoegner-Haus einen Tag hospitierte, um praktischen Einblick in den Pflegealltag zu erhalten. Günter Heyland lobte die gute Zusammenarbeit mit den Neubiberger Heimen und versicherte, dass die Gemeinde bestrebt sei, die wichtige Arbeit zu unterstützen: durch das Neubiberger Wohnungsprogramm gerade auch für Beschäftigte im Sozialbereich, durch bessere Busverbindungen für die Mitarbeiter und durch die Vermittlung ehrenamtlich Tätiger, wie die Lesepaten. Kopp skizzierte in seiner Ansprache die Entwicklung der Pflege, die Licht und Schatten aufweist. Zwar habe sich durch Pflegereformen die personelle Besetzung stetig verbessert, doch seien auch die Anforderungen durch immer kränkere Bewohner und höhere rechtliche Vorgaben immens gestiegen.

Trotz einer Zahl von aktuell 13 Auszubildenden im Haus erfülle der zunehmende Pflegekräftemangel den Träger mit großer Sorge. Leider sei die Arbeitsintegration für Zuwanderer noch mit zu hohen Hürden versehen. "Die Politik muss mehr Geld in die Pflegeversicherung stecken, um die Arbeit attraktiver zu machen und andererseits die Eigenanteile der Pflegebedürftigen bei den Kosten zu senken", so Kopp.

An das Wilhelm-Hoegner-Haus ist auch die Pflegeabteilung in Putzbrunn angeschlossen. Die Gesamteinrichtung verfügt über 110 Pflegeplätze, darunter 20 Plätze für Demenzkranke und eingestreute Kurzzeitpflegeplätze. Geplant sind zukünftig auch beschützte Unterbringungsplätze für weglaufgefährdete Demenzkranke. Anläßlich des Jubiläums findet sich im Foyer des Hauses eine Ausstellung zur AWO-Historie zu der Besucher herzlich eingeladen sind.